GfK-Umfrage 2017 zum Nichtraucherschutz |
Veröffentlicht von Ernst-Günther Krause | |
Mittwoch, 13 September 2017 | |
Bundesbürger mit Nichtraucherschutz in Gaststätten und am Arbeitsplatz überwiegend zufriedenNote „gut“ und „sehr gut“ von Rauchern und Nichtrauchern Eine Repräsentativbefragung von 3907 Personen ab 16 Jahre durch die GfK Marktforschung im Juni/Juli 2017 zeigt, dass der Nichtraucherschutz ein hohes Niveau erreicht hat. 93 Prozent der Nie-Raucher sind sowohl mit dem Nichtraucherschutz in Gaststätten als auch mit dem am Arbeitsplatz entweder sehr zufrieden (64%) oder zufrieden (29%). Ähnlich sehen es die Ex-Raucher, von denen 91 Prozent die gegenwärtige Situation in ähnlichem Maße positiv einschätzen.
Eine Repräsentativbefragung von 3907 Personen ab 16 Jahre durch die GfK Marktforschung im Juni/Juli 2017 zeigt, dass der Nichtraucherschutz ein hohes Niveau erreicht hat. 93 Prozent der Nie-Raucher sind sowohl mit dem Nichtraucherschutz in Gaststätten als auch mit dem am Arbeitsplatz entweder sehr zufrieden (64%) oder zufrieden (29%). Ähnlich sehen es die Ex-Raucher, von denen 91 Prozent die gegenwärtige Situation in ähnlichem Maße positiv einschätzen. Bei den Rauchern finden die Nichtraucherschutzregelungen zwar weniger Zustimmung, doch gibt es auch bei ihnen eine klare Mehrheit dafür. 62 Prozent sind mit dem Nichtraucherschutz in Gaststätten entweder sehr zufrieden (27%) oder zufrieden (35%). Die verbleibenden 38 Prozent verteilen sich auf teilweise Zufriedene (20%), Unzufriedene (10%) und sehr Unzufriedene (8%). Auf einer Skala von 1 bis 5 errechnet sich so ein gewogener Mittelwert von 1,4 bei den Nie-Rauchern, 1,6 bei den Ex-Rauchern und 2,4 bei den Rauchern. In der Schule ergäbe das die Noten „sehr gut“ und „gut“. Während bei Nie-Rauchern und Ex-Rauchern der Nichtraucherschutz in Gaststätten und am Arbeitsplatz nahezu gleich gut abschneidet, sind die Raucher mit dem Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz deutlich zufriedener als mit dem in Gaststätten. 32,3 Prozent kreuzten „sehr zufrieden“ an und 38,4 Prozent „zufrieden“, zusammen also knapp 71 Prozent. Für den Arbeitsplatz ergibt sich rechnerisch die Note 2,1 – ein mittleres „gut“. Vor 40 Jahren wurde noch überall hemmungslos geraucht Ernst-Günther Krause, Vorsitzender der Nichtraucher-Initiative München e.V. (NIM), die die Umfrage in Auftrag gegeben hat, freut sich über das Ergebnis: „Als die NIM am 11. September 1976, also vor 41 Jahren, den ersten Münchner Nichtraucherball im Künstlerhaus veranstaltete, klang ‚Nichtraucherschutz‘ fast wie ein Fremdwort. Damals wurde in nahezu allen öffentlich zugänglichen Räumen sowie am Arbeitsplatz hemmungslos geraucht. Im Vergleich zu den Zuständen in den 1970er Jahren sieht es heute in der Tat fast paradiesisch aus.“ Doch trotz aller Euphorie müsse man bedenken, dass es beim Nichtraucherschutz immer noch Lücken gebe, z.B. in Betrieben mit Publikumsverkehr. Aber auch beim Nichtraucherschutz im Freien sei noch einiges zu tun. „Wer auf einer Bank an der Bushaltestelle, im Park oder im Biergarten sitzt und gegen seinen Willen Tabakrauch aus nächster Nähe einatmen muss, gehört dann sicher zu denjenigen, die mit der derzeitigen Situation nur teilweise zufrieden sind. Auch in Fußballstadien hat Rauchen nichts zu suchen. Schon lange überfällig ist ein Rauchverbot im Auto im Beisein von Minderjährigen.“ Deutlich weniger Zufriedenheit mit dem Nichtraucherschutz im Wohnbereich
Die Umfrage zeigt, dass die Zustimmung zum Nichtraucherschutz von der Zahl der täglich gerauchten Zigaretten abhängt. Je höher der Tageskonsum, desto negativer bewerten die Raucher den gegenwärtigen Nichtraucherschutz. Gelegenheitsraucher sind zu 81,6 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden, Raucher von 1 bis 5 Zigaretten nur noch zu 74,4 Prozent und solche von 6 bis 15 Zigaretten zu 65,0 Prozent. Am wenigsten zufrieden sind mit 42,1 Prozent die Raucher von mehr als 15 Zigaretten am Tag.
Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gleichauf Die drei größten Bundesländer unterscheiden sich beim Rauchverhalten praktisch nicht voneinander. In Bayern und Baden-Württemberg ist der Anteil der Nie-Raucher bis auf den Zehntelprozentpunkt identisch: 43,9 Prozent. Nordrhein-Westfalen steht mit 46,5 Prozent Nie-Rauchern etwas besser, hat dafür aber um rund drei Prozentpunkte weniger Ex-Raucher, so dass der Anteil der Nichtraucher zwischen den drei Ländern sich nur um 0,3 Prozentpunkte unterscheidet (71,3 bis 71,6 Prozent). Der Unterschied zu 100 Prozent zeigt den Anteil der Raucher (28,4 bis 28,7 Prozent).
In Bayern sind die Nichtraucher zufriedener als in den restlichen Bundesländern Der seit dem Volksentscheid 2010 in Bayern geltende strikte Nichtraucherschutz in Gaststätten wirkt sich auch auf den Grad der Zufriedenheit von Nichtrauchern und Rauchern aus. Während 97,2 Prozent der bayerischen Nie-Raucher sehr zufrieden oder zufrieden sind, sind es in den restlichen 15 Bundesländern nur 92,2 Prozent (insgesamt 92,9 Prozent). Umgekehrt sind die Raucher mit dem Nichtraucherschutz in Bayern am wenigsten zufrieden: 57,5 Prozent finden ihn nicht gut. In den restlichen Bundesländern führen die Ausnahmen vom Nichtraucherschutz bei den Rauchern zu der höheren Zufriedenheitsquote von 62,8 Prozent (insgesamt 62,0 Prozent).
Verantwortlich: Ernst-Günther Krause
Zur Anlage mit Fragestellung und Diagrammen: Das Original der GfK-Studie ist als PDF-Datei einsehbar unter
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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 13 September 2017 ) |