Messungen belegen gesundheitsgefährdende Werte Der Nichtraucherschutz in Gaststätten ist weiterhin mangelhaft. Selbst in rauchfreien Bereichen von Lokalen mit eingeschränkter Raucherlaubnis wurden noch fast zehnfach höhere Werte als im vollkommen rauchfreien Referenzlokal gemessen. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe im Auftrag des Magazins "ZDF.reporter".
Sendetermin: Mittwoch, 20.9. um 21.15 auf ZDF
Für die aktuelle Ausgabe der Sendung ZDF.reporter führten Umweltingenieure der Bergischen Universität Wuppertal Luftgütemessungen in verschieden Restaurants, Cafés und Kneipen durch. Mit modernster Messtechnik wurden lungengängige Partikel gemessen. Diese sind, sofern sie aus Tabakverbrennung stammen, krebserzeugend. Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg: "Ich finde das Ergebnis alarmierend. Diese gesundheitsgefährdenden Zustände sind in der Öffentlichkeit leider überhaupt nicht bekannt." Äußerst bedenkliche Werte Der höchste Durchschnittswert - gemessen im Nichtraucherbereich einer Mainzer Gaststätte - von 54,91 Partikel der Größe PM 2,5/m3 übersteigt deutlich den Referenzwert eines Restaurants mit absolutem Rauchverbot. Dort konnten lediglich 5,81 Partikel der Größe PM 2,5/m3 nachgewiesen werden. Da es keine toxikologisch unbedenkliche Dosis für Tabakrauch gibt, seien diese Werte als äußerst bedenklich zu bewerten, stellt Dr. Martina Pötschke-Langer fest. Allein in Deutschland würden jedes Jahr über 3300 Menschen in Folge von Passivrauchen sterben, schätzt die Medizinerin. Gesetzgeber soll handeln Die Ergebnisse der Recherchen der Sendung "ZDF.reporter" decken sich auch mit einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums. "Die Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen ist wissenschaftlich derart gut belegt, dass der Gesetzgeber sofort handeln muss", erklärte dazu Professor Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums. Hier gibt es eine Dokumentation des Deutschen Krebsforschungsinstituts |